Hintergründe

Lieblingsspiel Kinderpost

Für die einen ist sie eine nostalgische Reise in die eigene Kindheit, für die anderen das Kultobjekt schlechthin: Die Kinderpost unterhält auch heute noch Kinder in Schweizer Wohnstuben und sorgt dafür, dass sie spielerisch einen wichtigen Teil des Alltags kennenlernen.

Sandra Gurtner

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Wie zu Grosselterns Zeiten, lieben es Kinder auch heute Pöstlerinnen und Pöstler zu spielen. Mit der «Kinderpost» geht das seit jeher ganz leicht. Leider ist weder in unseren Archiven noch beim Herausgeber genau ersichtlich, in welchem Jahr das Spiel zum ersten Mal herausgegeben wurde. Es war jedoch eines der ersten Spiele des Carlit Verlags in Würenlos, der 1939 gegründet wurde. Die Vermutung liegt also nahe, dass die erste offizielle Kinderpost in den frühen 1940er-Jahren Kinder in Schweizer Wohnstuben unterhielt.

Kinderpost 1940-2022

Wie die Post, passt sich auch die Kinderpost immer wieder den sich ständig ändernden Bedürfnissen der Kundschaft an: Boten die Miniatur-Poststellen früher Telefonkabinen und Briefmarkenautomaten, spielen die kleinen Postangestellten heute mit Kartenlesegeräten und digitalen Ticket-Anzeigen. Der Zeitgeschmack spiegelt sich nicht nur in den Spielgegenständen, sondern auch in der Verpackung wider. Was ausserdem auffällt: Glaubt man den Spiel-Briefeinwürfen, war die optimale Leerungszeit zwischen den 1970er und 1990er Jahren scheinbar 15.45 Uhr.

Nicht nur Schweizer Kinder spielen gerne Post. In Deutschland z. B. wurde die Kinderpost erstmals um 1890 vermarktet. Aber auch Post-Unternehmen in Frankreich, im Vereinigten Königreich oder in den USA geben ihre eigenen Miniatur-Poststellen heraus. International scheint also eines festzustehen: Heute wie früher schlüpfen Kinder gerne in die Rolle von Pöstlerinnen und Pöstlern, kümmern sich um die Postgeschäfte und lernen dabei spielerisch einen wichtigen Teil des Alltags kennen.

Bildquellen

Carlit Verlag

Museum für Kommunikation

verfasst von

Sandra Gurtner

Spezialistin Digital Content

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