Hintergründe

«Ohne die Post wäre das Kapsel-Recycling viel komplizierter»

Nespresso Schweiz feiert dieses Jahr ein wichtiges Jubiläum: das zehnjährige seines Gratisservices «Recycling at Home». Seit dessen Lancierung spielt die Post eine wichtige Rolle beim Recycling von Aluminium-Kaffeekapseln. Interview mit Jean-Luc Valleix, Geschäftsführer von Nespresso Schweiz.

Ludovic Cuany

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Die Post bringt in der ganzen Schweiz Briefe und Pakete von A nach B. Wussten Sie aber, dass gewisse Waren den umgekehrten Weg gehen, nämlich von Ihrem Briefkasten zum Logistikzentrum des Unternehmens? Nespresso kann das bezeugen. Die Schweizer Marke darf beim Recycling ihrer Aluminium-Kaffeekapseln auf die Unterstützung der Post zählen. Ihr Gratisservice «Recycling at Home» feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Aus diesem Anlass werfen wir einen genaueren Blick auf diese Zusammenarbeit und auf das Engagement von Nespresso für mehr Nachhaltigkeit.

Herr Valleix, wie würden Sie die Post beschreiben?

Sie ist natürlich eine Institution und eine zeitlose, stabile Identifikationsfigur, die wichtig ist für die Gesellschaft und die sich für andere einsetzt. Und sie passt sich kontinuierlich an die äusseren Gegebenheiten an. Das heisst, sie entwickelt neue Dienstleistungen, um den Bedürfnissen ihrer Kundschaft gerecht zu werden, seien dies Unternehmen wie Nespresso oder die Bevölkerung.

Ihr Service «Recycling at Home», der dieses Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert, ist ein Beispiel für die Anpassungsfähigkeit beider Unternehmen. Können Sie uns schildern, wie er funktioniert?

Es ist ganz einfach. Die gebrauchten Aluminiumkapseln kommen in den weissen Recyclingbeutel, den wir eigens dafür entwickelt haben. Wenn er voll ist, legt man ihn in den Milchkasten. Am Beutel ist eine gelbe Lasche angebracht, die man aus dem Milchkasten heraushängen lassen kann. So weiss der Briefträger, dass er einen Beutel mitnehmen soll. Dieser Gratisservice bietet unseren Kundinnen und Kunden höchsten Komfort.

Die eingesammelten Beutel werden über die Logistik der Post ins Recyclingzentrum der Groupe Barec in Moudon gebracht, wo das Aluminium der Nespresso-Kapseln vom Kaffeesatz getrennt wird. Das Aluminium wird eingeschmolzen und zu neuen Aluminiumprodukten verarbeitet wie Getränkedosen, Auto- und Flugzeugteilen oder Schweizer Kultobjekten wie Stiften von Caran d’Ache. Der Kaffeesatz wird mit weiterem organischen Material vermischt und zu Biogas vergärt, aus dem Strom und Wärme entstehen. Bauern und Bäuerinnen verwenden die Gärrückstände als natürlichen Dünger.

Welche Rolle spielt die Post beim Kaffeekapsel-Recycling?

Eine wichtige! Die Post übernimmt den in meinen Augen wichtigsten Schritt im Recycling-Prozess, nämlich das Einsammeln der Kapseln. Dank ihrem Netz und ihren Sammelkapazitäten erleichtert sie den Prozess und trägt wesentlich dazu bei, dass heute in der Schweiz rund 70 Prozent der Nespresso-Kapseln rezykliert werden. Ich sage immer, dass ein grosser Unterschied besteht zwischen dem Verkauf eines wiederverwertbaren Produkts und dem Recycling an sich. Was den Unterschied ausmacht, ist ein nachhaltiger Sammelkreislauf. Und einen solchen haben wir dank unserer Zusammenarbeit mit der Post geschaffen. Ohne sie wäre das Kapsel-Recycling viel schwieriger.

Wie beurteilen Sie die Partnerschaft mit der Post?

Sie bringt uns sehr viel. Wir stehen in permanentem, freundschaftlichem Dialog mit der Post. Wir wissen, dass sie – so wie wir – den Bedürfnissen ihrer Kundinnen und Kunden oberste Priorität einräumt. Dieser kundenzentrierte Ansatz ist in unseren beiden Unternehmen tief verankert.

Wie wichtig ist Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen?

Sie ist einer unserer Grundwerte. Letztes Jahr konnten wir das 30-jährige Bestehen unseres Recycling-Programms feiern. Nachhaltigkeit ist uns also seit unseren Anfängen ein Anliegen. Mit verschiedenen Initiativen und Zertifizierungen verstärken wir das Engagement noch: mit dem Programm Triple AAATarget not accessible, das wir 2003 lanciert haben, mit der B-Corp-ZertifizierungTarget not accessible, die wir Ende April erhalten haben, und auch mit «Recycling at Home», um nur einige zu nennen.

Was verbindet Nespresso und die Post im Innersten?

Es sind zwei sehr schweizerische Unternehmen. Beide sind stolz auf ihre Ursprünge und ihre Geschichte, setzen sich für andere ein und bieten qualitativ hochstehende Dienstleistungen an. Trotz ihrer Erfolge passen sie sich kontinuierlich den äusseren Gegebenheiten an und nutzen die kulturelle Diversität des Landes für sich. Sie entwickeln sich beide zwischen Tradition und Innovation weiter.

Jean-Luc Valleix, 62, ist seit 2020 Geschäftsführer von Nespresso Schweiz. Im Verlauf seiner Karriere hat er mehrere Konzernniederlassungen, wie zum Beispiel Frankreich, mitgegründet und aufgebaut. Er ist Vater von zwei jungen Erwachsenen und schätzt besonders die Spitzengastronomie. Welche kleine Sünde gestattet er sich? Seinen Nachmittagskaffee: «Ich mache mir jeden Tag einen Cappuccino und streue Spekulatius-Stückchen auf den Milchschaum. Das ist so was von gut!»

Wussten Sie, dass die Post mehr tut, als «nur» Sendungen zu befördern?

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