Hintergründe

Jetzt wirds bunt: Aus der Welt der Einzahlungsscheine

Grün, rot oder orange, der Zahlungsverkehr hat eine lange Geschichte zu erzählen. Und ist nun mit dem QR-Code bestens für die Zukunft gerüstet.

Irma Aregger

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Historisches Bild: Ein Mann wird an einem Postschalter bedient.

Drehen wir am Rad der Zeit und blicken zurück: 1906 eröffnete die Post ihren ersten Checkdienst. Im selben Jahr kam der grüne Einzahlungsschein zum Einsatz. Um den Postcheckverkehr mehr anzukurbeln, setzte die Post dreizehn Jahre später auf ein – ebenfalls grünes – Werbebroschürchen und pries die Vorteile ihres Dienstes an, denn mit dem Postcheckkonto wurde den Kunden das Leben erleichtert. Zumindest dasjenige, das Ein- und Auszahlungen betraf. Und tatsächlich, die Zahl der Eröffnungen nahm rasant zu.

1955 wurde das Einzahlungskartensystem eingeführt, eine grüne Lochkarte, die weitgehend automatisch verarbeitet werden konnte. Fortschritt durch Technik – klingt beinahe wie ein schon bekannter Slogan. Nur der Name dieses Teils blieb ein wenig sperrig: Einzahlungskarten-Verfahren.

In den 80er-Jahren brachte die Post zusammen mit den Banken einen neuen grünen Einzahlungsschein in Umlauf, er ersetzte den ersten der Post und den Giro-Träger der Banken und vereinfachte ein weiteres Mal den Zahlungsverkehr.

Und jetzt wirds schwarz-weiss

Ende 90er wechselte die Farbe, man sah nun rot, um seine Rechnungen zu begleichen, der Schein konnte jedoch bereits eingescannt werden. Und bis vor kurzer Zeit wurde in der Schweiz vor allem der orange Einzahlungsschein genutzt, wer online einzahlt, weiss um das mühsame und fehleranfällige Abtippen der Referenznummer.

Dies wird jetzt alles viel einfacher: Mit einem QR-Code präsentiert sich der neue Einzahlungsschein, pardon, Zahlteil QR-Rechnung wie er nun heisst. Vielleicht bekommt er künftig ja einen salopperen Namen, weil er nämlich selbst voll easy ist. Der QR-Code im quadratischen Kästli ist fürs menschliche Auge nicht lesbar, wer zu lange drauf schaut, bekommt höchstens ein Augensausen. Oder gar eine Selbsthypnose. Ein Glück befindet sich mitten drin das kleine weisse Schweizer Kreuz, es wirkt wie ein Anker, an den sich die eigene Linse klammert und dem Flimmern ein Ende setzt. Der QR-Code ist natürlich nicht fürs Auge gemacht, nein, er wird per PostFinance App oder PayEye gescannt und päng, die Zahlung mit einem Klick ausgelöst. Alle zahlungsrelevanten Angaben sind neben dem QR-Code auch als Text auf der Rechnung aufgedruckt – wer kein Smartphone besitzt, muss also nicht aufs Einzahlen verzichten. Die Post ist eben für all ihre Kunden da.

verfasst von

Irma Aregger

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