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Fiktive PostAuto-Haltestelle für Demenzgarten

Im Garten eines Wohn- und Pflegezentrums im bernischen Kirchlindach steht neu eine fiktive PostAuto-Haltestelle samt Sitzbank und Geranien. Die Haltestelle dient der Aktivierung von Demenzkranken, PostAuto hat sie gespendet.

Katharina Merkle

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Geschäftsführerin Eva Abegglen sitzt auf dem roten Bänkli der fiktiven PostAuto-Haltstelle im Demenzgarten.
Mit der fiktiven Haltestelle möchte Geschäftsführerin Eva Abegglen Demenzkranke stimulieren und aktivieren. Copyright: Monika Flückiger

Herr L. (Name der Redaktion bekannt) hat es sich auf dem roten Bänkli im Garten des Tertianum Lindenegg gemütlich gemacht. Vor ihm vier Geranientöpfe, neben ihm ein gelbes Haltestellenschild samt Fahrplan. ÖV-Kenner L. ahnt, dass bei dieser Haltestelle nie ein Postauto halten wird. Denn er erinnert sich trotz seiner Demenz, dass sich die echte Haltestelle «Lindenegg» im 50 Kilometer entfernten Gurnigelgebiet befindet. Die fiktive ÖV-Oase weckt bei ihm und den anderen Bewohnerinnen und Bewohnern aber viele schöne Erinnerungen an kurze und lange Reisen mit dem Postauto. Erinnerungen sind bei einer Demenzerkrankung besonders wichtig, da das Kurzzeitgedächtnis immer mehr nachlässt.

Herr L. sitzt auf dem roten Bänkli der fiktiven Haltestelle.
Die fiktive ÖV-Oase weckt bei Herr L. viele schöne Erinnerungen an kurze und lange Reisen mit dem Postauto. Copyright: Monika Flückiger

Die Haltestelle bereitet viel Freude

Demenzkranke zu aktivieren und immer wieder mit neuen Elementen zu stimulieren, das ist die Aufgabe von Geschäftsführerin Eva Abegglen und ihrem Team. Sie kontaktierte PostAuto wegen ihrer Idee, und PostAuto sagte gerne zu. Das Haltestellenschild in einem Erlebnisgarten für Demenz ist eine Premiere. Die «Haltestelle Lindenegg» wurde im Frühsommer eingerichtet. Sie hat sich in kürzester Zeit zu einem neuen Treffpunkt entwickelt.

Mit der «Haltestelle» hat PostAuto den Bewohnerinnen und Bewohnern ein Stück Vergangenheit in die Gegenwart und somit viel Freude gebracht, sagt Eva Abegglen: «Demenzkranke leben sichtlich auf, wenn sie in ihren früheren Alltag eintauchen und positive Erlebnisse zurückholen können. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Betreuung und Aktivierung von Demenzpatienten kann ich das nur bestätigen. Der Respekt vor dem an Demenz erkrankten Menschen und seiner Persönlichkeit bleibt immer erhalten.»

verfasst von

Katharina Merkle

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