Wandern auf dem Rätselweg in Schwellbrunn

In Schwellbrunn ist Wandern nicht nur Training für die Beine, sondern auch für grosse und kleine Köpfe. Moana Werschler alias Miss Broccoli hat für uns die «Stüpfi»-Wanderung mit ihrem vierjährigen Sohn getestet.

Moana Werschler
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Jemand hält die Broschüre «Wandererlebnisse für überglückliche und ausgepowerte» in der Hand. Im Hintergrund ist das Dorf Schwellbrunn zu sehen.

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Das Appenzellerland liegt zwar an einem äusseren Ende der Schweiz, es bietet aber enorm schöne Wandermöglichkeiten und ist perfekt für Familien mit kleineren Kindern. Die Hügel sind zwar noch keine richtigen Berge, und doch geht es rauf und runter, man befindet sich gerne auch über 1000 m und die Sicht auf den Säntis und weitere Berge sowie bis zum Bodensee ist phänomenal.

Wir haben uns für den Rätselweg in SchwellbrunnTarget not accessible entschieden, weil er vom Schwierigkeitsgrad her für kleinere Kinder geeignet ist. Das Dorf Schwellbrunn nennt sich selbst das schönste Dorf der Schweiz und ist wirklich sehr malerisch. Angereist sind wir mit dem Zug, der Appenzeller Bahn und dem Bus. Ursprünglich wollten wir die längere Wanderung mit dem Fuchs «Hüpfi» machen, doch weil der Zug verspätet war, entschieden wir uns kurzfristig um. Anstelle von 2.35 Std Wanderung wählten wir die kürzere Route mit dem Igel «Stüpfi», welche ca. 1.5 Stunden dauern sollte. Es war ein guter Entscheid!

Start: in beiden Richtungen möglich

Mit im Gepäck hatte ich auch die Broschüre der Post, wo die Wanderung inkl. Routenbeschrieb beschrieben stand. In Schwellbrunn selbst startet man beim Info-Häuschen und das Gute: man kann sich noch unterwegs für die längere oder kürzere Route entscheiden und man kann den Rundweg in beide Richtungen wandern.

Eine junge, blonde Frau steht vor einer Informationstafel aus Holz in Form eines Häuschens. Auf der Pinnwand sind Informationen zu den verschiedenen Wanderungen zu sehen.
Start der Wanderung in Schwellbrunn Copyright: Moana Werschler

Zuerst ging es aufwärts, bereits mit schöner Rundumsicht auf den Bodensee und den Säntis, bis wir in den Wald kamen. Unterwegs hatten wir schon an 3 Stationen etwas zu knobeln. Die Rätseltafeln enthalten jeweils Rätsel für Kinder (ich schätze, dass Kinder ab 5, 6 Jahren gut mitmachen können) und auch immer ein Rätsel für Erwachsene. Man wird teilweise ziemlich gefordert. Den Talon kann man übrigens an den örtlichen Verkehrsverein schicken und nimmt an einer jährlichen Verlosung von Ausflugsgutscheinen teil.

Zwei Aufsteller. Eine ist in blau gehalten für die Rätsel der Wanderung Hüpfi, die andere ist in grün gehalten und zeigt ein Rätsel der Wanderung Stüpfi. Auf beiden Tafeln sieht man herzig gezeichnete Tiere wie einen Hasen, einen Igel, eine Eule und Bienen. Der Hintergrund lässt die wunderschöne Natur erahnen.
Für «Hüpfi» und «Stüpfi» gibt es jeweils eigene Rätsel. Copyright: Moana Werschler

Nachdem es einige Minuten durch den Wald ging, kamen wir wieder auf eine Wiese und es ging erstmals bergab. Auf einer Bank empfingen uns sogar Hüpfi und Stüpfi! Hier mussten wir uns entscheiden, ob wir die kürzere blaue Route (Stüpfi, der Igel) oder längere grüne Route (Hüpfi, der Fuchs) wählen.

Im Vordergrund steht eine robuste Holzbank. Auf der linken Seite sitzt der aus Holz geschnitzte, etwas zu gross geratene Fuchs Hüpfi. Moanas Sohn begutachtet Hüpfis Nase. Auf der rechten Seite der Bank sitzt etwas unscheinbarer der Igel Stüpfi, ebenfalls aus Holz geschnitzt. Im Hintergrund grasen Kühe auf einer Weide.
Ein kleiner Plausch unter neuen Freuden. Copyright: Moana Werschler

Die Route: bergauf und bergab mit Wald, Wiese und Feldweg

Auf dem Stüpfi-Weg ging es nun weiter, kurz auf einer Feldstrasse, dann wieder über Wiesen und durch den Wald. Mitten im Wald gibt es dann auch einen Picknickplatz mit Grillstelle und zwei grossen Holztischen. Das kam uns gelegen, und das Baby krabbelte fröhlich auf den Tischen herum – nur im Rucksack getragen zu werden ist halt langweilig.

Eine Picknickstelle im Wald. Links ein rustikaler Holztisch mit zwei Bänken mit Rückenlehnen, rechts ein moderner Holztisch mit ebenfalls zwei Bänken. Zwischen den Bänken steht ein Metallgrill. Drei Erwachsene und drei Kinder haben Platz genommen und geniessen die Pause.
Eine kurze, aber verdiente Pause. Copyright: Moana Werschler

Weiter ging es durch den Wald und an Bauernhöfen vorbei. Da wir nur die kurze Route bestritten, verpassen wir das Berggasthaus SitzTarget not accessible, wo es auch einen grossen Spielplatz und die beste Rundumsicht gibt. Dafür freuten wir uns, im Dorf noch was trinken zu gehen.

Zuletzt ging es nochmals eine Holztreppe durch den Wald und man kommt direkt beim Parkplatz beim Startpunkt wieder an. Nach 2.5 Stunden unterwegs und vielen Höhenmetern waren wir dann doch ziemlich müde und freuten uns, im Restaurant Löwen einzukehren.

Fazit: Wandern mit keinen Kindern in Schwellbrunn

Die Wanderung ist mittleren Schwierigkeitsgrades und das ist auch meine Einschätzung. Mein Sohn (4) konnte die Wanderung problemlos wandern, die Höhenmeter gingen aber allen in die Beine. Bisher kannte der Kleine eher Wanderungen mit weniger Höhenmetern. Ein Baby im Rucksack ist auch problemlos mitzunehmen, ein Kinderwagen ist nicht zu empfehlen. Es gibt viele Holzbänke unterwegs und den Picknickplatz oder Berggasthof auf ca. halber Route. Die Posten am Rätselweg animieren immer wieder, zum nächsten Posten zu gehen und somit wird die Wanderung kurzweiliger. Wer nicht in den hohen Bergen sein muss, und trotzdem eine anspruchsvollere Wanderung mit der Familie machen möchte, ist hier genau richtig.

Anreise:

Mit dem Zug und der Appenzeller Bahn über St. Gallen oder Gossau, Herisau und dort mit dem Bus bis Schwellbrunn Dorf.

Mit dem Auto: beim Startpunkt hat es einige Parkplätze.

Routen:

Es gibt eine kleine blaue Route mit dem Igel Stüpfi, sie dauert ca. 1.5 Std. Mit Pausen und Kinderbeinen hatten wir etwa 2.5 -3 Stunden.

Die grössere grüne Route (8.6 km) mit dem Fuchs Hüpfi dauert ca. 2.25 Std (reine Wanderzeit). Es sind etwa 405 Höhenmeter zu bezwingen.

Start- und Endpunkt der Rundwanderungen (für beide Routen) ist das Holzhäuschen beim Parkplatz in Schwellbrunn. Man kann beide Routen in beide Richtungen wandern.

Verpflegung:

Auf der kleinen Route gibt es kein Restaurant, nur einen Picknickplatz im Wald und bei einem Bauernhof ein Selbstbedienungshofladen mit diversen Getränken. 
Die grosse Route führt am Berggasthof Sitz vorbei.
Im Dorf Schwellbrunn hat es diverse Restaurants, sowie eine Käserei und eine Metzgerei.

Frisches Gemüse, gut kochen sowie die kleinen Dinge im Leben sind Moana alias «Miss Broccoli» wichtig. Seit ihr Sohn auf der Welt ist, ist sie leidenschaftlich Mamabloggerin. Ihre Rezepte sind schnell, saisonal, vegetarisch/vegan und immer mit viel Gemüse. Ausserdem ist ihr Nachhaltigkeit sehr wichtig. Besuche ihren Blog «Miss BroccoliTarget not accessible» oder folge ihr auf InstagramTarget not accessible.

verfasst von

Moana Werschler